ASN Lookup Tool
Die IANA vergibt in Europa IP-Adressen über die Regional Internet Registry RIPE NCC. Die öffentlichen IPv4-Adressen bzw. Global-Unicast-IPv6-Adressen werden Organisationen zugeordnet, die eine “Autonomous System Number (ASN)” besitzen. Um die IP-Adressen und Peeringpartner eines AS abzurufen, bietet sich das Tool asn an.
Bei dem Tool asn handelt es sich um ein Bash-Skript. Es ist unter https://github.com/nitefood/asn zu bekommen. Auf (m)einem Debian werden die notwendigen Pakete installiert, das Tool herunter geladen und zur Ausführung vorbereitet:
sudo apt install curl whois bind9-host mtr-tiny jq ipcalc grepcidr nmap ncat aha
wget https://raw.githubusercontent.com/nitefood/asn/master/asn
chmod u+x asn
Möchte ich ASN-Informationen zu einer IP-Adresse, wird das Skript mit der Adresse als Argument aufgerufen …
./asn 129.143.76.1
… und ich erhalte folgende Ausgabe (Auszug):
Die IP-Adresse gehört zur ASN 553 (Belwue). Daneben erhalten wir traceroute-Informationen und können der Spur folgen, welche AS wir auf dem Weg zu unserem Ziel passieren:
Interessant ist ein Lookup des kompletten AS. Sofern das Tool mit einer ASN als Argument aufgerufen wird, die zu der eben verwendeten IP-Adresse gehört, …
./asn 553
… können alle dazugehörigen IPv4-/IPv6-Adressbereiche und Peeringpartner eingesehen werden.Der Abruf dauert je nach ASN etwas länger. Die Gegenüberstellung der Treffer für IPv4 zu IPv6 sieht bei Belwue auszugsweise wie folgt aus:
Schön zu erkennen ist das Verhältnis der zahlreichen IPv4-Netzbereiche zu den IPv6-Netzbereichen (hier 42:3). Der oft genannte Vorteil, dass IPv6-Routing-Tabellen deutlich kleiner ausfallen, kann hiermit examplarisch nachvollzogen werden. Je nach AS fällt der Unterschied noch deutlicher ins Gewicht: Bei einem asn Lookup mit Netcup war das Verhältnis etwa 3000:4.
Die Idee dieses Tool zu verwenden, ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich hab das aus einem Linux-Magazin-Artikel, in dem @charlykuehnast “Aus dem Alltag eines Sysadmin” das Werkzeug beschreibt.