Screenshots mit Flameshot
Es gibt einige Tools, die uns die Arbeit erleichtern. Eine Anwendung, die ich täglich verwende ist Flameshot, um Screenshots zu erstellen und direkt zu bearbeiten. Im Gegensatz zu den üblichen Screenshot-Tools, die von Seiten des Betriebssystems bzw. der jeweiligen Linux-Distribution vorinstalliert sind, bietet Flameshot einen größeren Funktionsumfang und ist ziemlich eingängig zu bedienen. Screenshots für Anleitungen sind so im Handumdrehen erstellt.
Wie beinahe alle Tools, die ich auf diesem Blog empfehle, ist auch Flameshot eine Open-Source-Anwendung, die für alle gängingen Desktop-Betriebssysteme verfügbar ist (Windows, macOS, Linux). Infos zu den jeweiligen Systemen gibt es unter https://flameshot.org/#download.
Unter Debian installiere ich Flameshot direkt über die Paketverwaltung:
apt install flameshot
Auf Windows ist Flameshot direkt nach Installation einsatzbereit. Mit der Taste [Druck], kann ein Screenshot erstellt und direkt bearbeitet werden. In einer Linux-Distro wird mit dieser Taste nach wie vor das Screenshot-Tool verwendet, das der jeweilige Distributor zu Verfügung stellt. Daher muss die Tastenbelegung noch angepasst werden. Unter KDE erreiche ich das unter Systemeinstellungen > Kurzbefehle > + Anwendung hinzfügen. Im nachfolgenden Dialog sucht man nach flameshot und bestätigt die Eingabe mit OK.
Anschließend muss noch mindestens der Kurzbefehl für “Bildschirmfoto aufnehmen” gewählt werden. Hier klickt man auf auf das Drop-Downmenü hinter dem genannten Eintrag, wählt "+ Eigenen Kurzbefehl hinzufügen", drückt die gewünschte Taste (in meinem Fall [Druck]) und bestätigt die Auswahl mit “Anwenden”. In meinem Fall ist die [Druck]-Taste schon belegt. Die daraus resultierende Warnung bestätige ich mit “Ja”:
Sobald Flameshot über den gesetzten Kurzbefehl aufgerufen wird, verändert sich der Cursor und es erscheint ein Hinweis-Fenster:
Es können nun die gewünschten Bildschirminhalte ausgewählt werden (Cursor über Bereich ziehen und dabei linke Maustaste festhalten). Im Anschluss erscheint der Bearbeitungsmodus:
Jede der hier abgebildeten lila-farbigen Schaltflächen steht für eine Aktion. So können (1) zahlreiche Formen hinterlegt, (2) Text hinzugefügt oder auch (3) verpixelt werden. Um die Aktion auszuführen, muss die jeweilige Schaltfläche ausgewählt und im Auswahlbereich des Screenshots hinterlegt werden:
Die Nummerierung erfolgt automatisch. Möchte man, dass die Nummer auf einen bestimmten Breich zeigt (im Beispiel 2 und 3), dann hält man die linke Maustaste nach dem Setzen der jeweiligen Nummer fest und zieht diese in den Bereich auf den gezeigt werden soll.
Sollen die hinterlegten Markierungen im Screenshot in verschiedenen Farben dargestellt werden, so kann mit einem rechten Mausklick einen Farbkreis aufrufen und eine andere Farbe auswählen:
Sobald der Screenshot den eigenen Vorstellungen entspricht, kann dieser in die Zwischenablage kopiert oder gespeichert werden. Hierzu einfach die gewünschte Schaltfläche auswählen (Kopie- oder Diskettensymbol).
Im Detail sind noch weitere Bearbeitungsmöglichkeiten enthalten. Hier empfiehlt es sich das Tool in einer ruhigen Minute auf seinen Funktionsumfang hin abzuklopfen und bei Bedarf die Doku zu lesen https://flameshot.org/docs/. Einen ersten (animierten) Eindruck bietet folgendes gif-File:
Flameshot kann in einem gewissen Rahmen auf die eigenen Bedürfnisse hin angepasst werden. Mit einem Rechtsklick auf den Starter, erscheinen die dazu notwendigen Einstellungen:
Hier können das grundsätzliche Design angepasst, Schaltflächen ausgeblendet, Speicherpfade vorgegeben und Shortcuts eingesehen werden. In der Regel lasse ich das unverändert … mit einer Ausnahme: Unter “Filename Editor” passe ich den Default-Name für einen zu speichernden Screenshot wie folgt an:
In Einzelfällen kann es notwendig sein, den Screenshot mit einer Verzögerung aufzurufen. Diese Funktion benötige ich, sofern ich Kontextmenüs aufnehme möchte, die verschwinden, sobald ich die [Druck]-Taste betätige. Unter Linux erreiche ich das, sofern ich auf der Konsole
flameshot gui -d 5000
eingebe. Ich hab dann fünf Sekunden Zeit, mein Menü so vorzubereiten, dass der Screenshot diesen aufnimmt. Soweit ich das korrekt verstanden habe, funktioniert das auch unter macOS, jedoch nicht unter Windows.